[1] Mollenhauer, Klaus.
Sozialisationsprobleme unterprivilegierter gesellschaftlicher Gruppen
(Beitrag 1969; KMG 037-a). In Klaus Mollenhauer Gesamtausgabe.
Historisch-kritische Edition. (2025). Herausgegeben von
Cornelie Dietrich, Klaus-Peter Horn & Hans-Rüdiger Müller. https://mollenhauer-edition.de/kmg.html?file=3w493&edition=a.
[2] Basierend auf:
•
[3] Mollenhauer,
Klaus (1970). Sozialisationsprobleme unterprivilegierter
gesellschaftlicher Gruppen. Moderne Sozialarbeit,
3(4), 5–23.
[4] Der auf einem Vortrag beruhende Aufsatz umfasst knapp 19 Druckseiten.
Das Veröffentlichungsjahr ist hier nach dem Aufdruck
„4/1970“
auf dem Umschlag des Heftes angegeben. Die Zeitschrift
erschien nach den Angaben in der Zeitschriftendatenbank 1968 mit zwei Heften
(1–2), 1969 mit drei Heften (1–3) und 1970 mit einem Heft, das die genannte
Angabe
„4/1970“
aufwies (siehe ZDB-ID 010654925, eingesehen 2023-10-31). Darauf basiert die hier
gemachte Angabe 3. Jahrgang, Heft 4.
1.2Weitere Fassungen
[5] Weitere Fassungen liegen unserem Kenntnisstand nach nicht vor.
1.3Übersetzungen
[6] Übersetzungen liegen unserem Kenntnisstand nach nicht vor.
1.4Unveröffentlichte Quellen
[7] Diesem Werk konnten keine unveröffentlichten Quellen zugeordnet
werden.
2Inhalt und Kontexte
[8] Mollenhauer leitet seinen Beitrag, dem ein Vortrag an den Höheren
Fachschulen in Frankfurt am Main und Hamburg zugrundelag, mit einer Klärung der
im Titel des Vortrags vorkommenden Begriffe ein. Unter Sozialisation seien
Lernvorgänge zu verstehen, durch die Heranwachsende zu Mitgliedern einer
Gesellschaft bzw. Gruppe würden; unterprivilegiert seien Gruppen, die die
Rechte, die ihnen zustünden, nicht wahrnehmen könnten; gesellschaftliche Gruppen
schließlich sei ein vager Begriff für Gruppen verschiedenster Art.
[9] In der Folge wendet er sich dem Zusammenhang von sozialer Struktur und
Sozialisation und stellt fest:
„Das Sozialisationssystem vermittelt zwischen dem
sozio-kulturellen System und dem Persönlichkeitssystem.“
(KMG 037-a, Abs.
037:11)
Dieser Zusammenhang sei insbesondere für die Klientel der Sozialarbeit,
die mehrheitlich aus der Unterschicht stamme, zu klären. Zentrale Merkmale der
Unterschichtkultur stellt er anschließend anhand einer Studie von Walter B. Miller vor. Mit
vergleichendem Blick auf die Erwartungen der herrschenden Kultur arbeitet
Mollenhauer sodann
„Merkmale des Sozialisationsprozesses, die die Lern- und
damit die Lebenschancen einer Gruppe oder eines Einzelnen
verringern“
(KMG 037-a, Abs.
037:28)
heraus, insbesondere mit Blick auf die
„normativen Orientierungen, das Leistungsverhalten, das
Geschlechtsrollenverhalten und die Sprache“
(KMG 037-a, Abs.
037:34)
bzw. das Sprachverhalten. Hier sind dann auch weitere Stichwörter aus
anderen Beiträgen Mollenhauers zum Thema Sozialisation (s. insbesondere KMG
036-a; KMG 041-a; KMG
043-a) wiederzufinden, z. B. das Planungshandeln, die
Aufschiebung der Bedürfnisbefriedigung oder die kollektivistische
Orientierung.
[10] Die anschließenden Versuche der Erklärung der Permanenz der Unterschiede
heben vornehmlich auf die
„industrielle Arbeitssituation des lohnabhängigen
Arbeiters“
(KMG 037-a, Abs.
037:46)
ab, die das Verhalten stark präge und sich mittelbar auch auf die
Erziehung der Kinder auswirke.
„Unterprivilegierung und Restriktion sind die Folgen
restriktiver Rollenbildung“
(KMG 037-a, Abs.
037:49)
. Vor diesem Hintergrund sei
„[n]icht das Sich-Hineinversetzen in den individuellen
Klienten […] die primäre methodische Aufgabe des Sozialarbeiters,
sondern das Sich-Hineinversetzen in die kollektive Lage dieser Schicht
und ein Verständnis des Einzelverhaltens aus dem Zusammenhang solcher
Bedingungen“
(KMG 037-a, Abs.
037:52)
.
[11] Der Beitrag gehört zu der Gruppe von Veröffentlichungen Mollenhauers, mit
denen er – neben anderen (s. dazu den Werkkommentar zu KMG
036-a) – in den Jahren 1969 bis 1971 den Sozialisationsbegriff in
die deutsche erziehungswissenschaftliche und sozialpädagogische Diskussion
einführte (s. außerdem KMG 043-a; KMG
029-A; KMG 044-a; KMG
048-a).
3Rezeption
[12] –––
4Literatur
4.1Andere
hier verwendete Werke von Klaus Mollenhauer
[13] Mollenhauer,
Klaus. Jugendhilfe. Soziologische Materialien (Monografie 1968-1973;
KMG 029-A). In Klaus Mollenhauer Gesamtausgabe.
Historisch-kritische Edition. (2025). Herausgegeben von
Cornelie Dietrich, Klaus-Peter Horn & Hans-Rüdiger Müller. https://mollenhauer-edition.de/kmg.html?file=3qqrh&edition=A.
[14] Mollenhauer,
Klaus. Sozialisation und Schulerfolg (Beitrag 1969; KMG 036-a1). In
Klaus Mollenhauer Gesamtausgabe. Historisch-kritische
Edition. (2025). Herausgegeben von Cornelie Dietrich,
Klaus-Peter Horn & Hans-Rüdiger Müller. https://mollenhauer-edition.de/kmg.html?file=3qqr7&edition=a1.
[15] Mollenhauer,
Klaus. Sozialisation und Schulerfolg (Beitrag 1970; KMG 041-a). In
Klaus Mollenhauer Gesamtausgabe. Historisch-kritische
Edition. (2025). Herausgegeben von Cornelie Dietrich,
Klaus-Peter Horn & Hans-Rüdiger Müller. https://mollenhauer-edition.de/kmg.html?file=3qqq3&edition=a.
[16] Mollenhauer,
Klaus. Sozialisation (Beitrag 1971; KMG 043-a). In Klaus
Mollenhauer Gesamtausgabe. Historisch-kritische Edition.
(2025). Herausgegeben von Cornelie Dietrich, Klaus-Peter Horn &
Hans-Rüdiger Müller. https://mollenhauer-edition.de/kmg.html?file=41mgp&edition=a.
[17] Mollenhauer,
Klaus. Bewertung und Kontrolle abweichenden Verhaltens – Aporien
bürgerlich-liberaler Pädagogik. (Unbearbeitete Fassung der
Antrittsvorlesung an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität
Frankfurt am 26. 1. 1970) (Beitrag 1972; KMG 044-a). In Klaus
Mollenhauer Gesamtausgabe. Historisch-kritische Edition.
(2025). Herausgegeben von Cornelie Dietrich, Klaus-Peter Horn &
Hans-Rüdiger Müller. https://mollenhauer-edition.de/kmg.html?file=3qqqm&edition=a.
[18] Mollenhauer,
Klaus.
„Stigmatisierung“
im Kontext von
Jugendhilfe-Forschung (Geleitwort 1972-1977; KMG 048-a). In
Klaus Mollenhauer Gesamtausgabe. Historisch-kritische
Edition. (2025). Herausgegeben von Cornelie Dietrich,
Klaus-Peter Horn & Hans-Rüdiger Müller. https://mollenhauer-edition.de/kmg.html?file=3qqpz&edition=a.