
Literaturverzeichnis
I. Einführende Literatur
II. Grundlegende Literatur (im Text besprochen)
III. Weiterführende Literatur
Glossar
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Dimension[V47:27] Gegenstände empirischer Forschung sind in der Regel (in der Sozialwissenschaft) derart komplex, daß sie, um genau erforscht werden zu können, zergliedert werden müssen, auch wenn sie der alltäglichen Erfahrung als ein unteilbares Ganzes erscheinen. Solche Dimensionen müssen so konstruiert sein, daß sie getrennt voneinander beobachtbar (oder in einem Fragebogen durch verschiedene Fragen abfragbar) sind. Beispiel: Das Verhalten eines Kindes beim Spiel – obwohl ein ganzheitlicher Handlungsverlauf – läßt sich gliedern in die Dimension Spielabsicht, Motorik, sprachliche Äußerungen, nichtsprachliche Signale usw.
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Disposition (psychische)[V47:28] Ein Zusammenhang von erworbenen und/oder angeborenen Merkmalen des Organismus und seiner psychischen Ausstattung, die eine Vorhersage des Verhaltens in bestimmten Wahrscheinlichkeitsgrenzen gestatten (dazu kann z. B. das Intelligenzniveau, die affektive Grundstimmung, die Folgebereitschaft für Autoritäten, die Kenntnis verhaltensrelevanter Sachverhalte, Art und Ausmaß sprachlicher Fähigkeiten gehören).
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Diskurs[V47:29] Die Form der Verständigung, in der die im kommunikativen Handeln naiv unterstellte Legitimität von Geltungsansprüchen, vor allem die des Anspruchs auf Wahrheit von Aussagen und die der Richtigkeit von Handlungsnormen problematisiert und begründet werden. Das Ziel eines Diskurses ist die Herbeiführung eines Einverständnisses.
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Historisches Bewußtsein[V47:30] Eine Form des Bewußtseins, zu der es gehört, daß die eigene Erfahrung, das eigene Handeln und Denken als etwas begriffen wird, das in der geschichtlich besonderen Lage wurzelt, in der das Subjekt dieses Bewußtseins sich befindet. Dazu gehört die Fähigkeit, diese Lage als das Ergebnis eines geschichtlichen Prozesses zu begreifen.
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[V47:31] Bisweilen auch wird Ideologie ein Zusammenhang von Behauptungen genannt, deren Überprüfung zwar prinzipiell kein Widerstand entgegengesetzt wird, deren Gültigkeit jedoch zum Zeitpunkt der Äußerung keiner Prüfung unterworfen werden kann, ihre mögliche Wahrheit offen bleiben muß (z. B.“Gott wird uns dermaleinst für unsere Sünden strafen”, oder“Wenn alle Menschen dem Postulat der Selbstbestimmung folgen werden, wird sich das Leiden der Menschen verringern”)
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Identität[V47:32] Die vom Individuum für die Beteiligung an gemeinsamem Handeln und Kommunikation zu erbringende Leistung der Selbstinterpretation und Selbstdarstellung. Identität ist kein starres Selbstbild, sondern eine Interpretation, in der unter Berücksichtigung der eigenen Biographie und der gegenwärtigen Handlungssituation ein sinnhafter Zusammenhang zwischen den Ereignissen und Erfahrungen im Leben eines Individuums hergestellt wird. In seiner Identität stellt sich das Individuum durch allen Wandel hindurch als“identisch”mit sich selbst dar.
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Kontext[V47:33] Der Zusammenhang von Ereignissen oder Erfahrungsinhalten, der zum Verständnis der Bedeutung eines Einzelereignisses herangezogen werden muß: der Satz ist der Kontext des einzelnen Wortes; die ganze Äußerung der Kontext des einzelnen Satzes; die pädagogische Situation (Mutter-Kind) der Kontext dieser Äußerung; die Familienstruktur der Kontext dieser Situation usw.
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Liberalismus[V47:34] Eine im 19. Jahrhundert im Zusammenhang mit der Entstehung des kapitalistischen Wirtschaftssystems entwickelte sozialtheoretische Position, deren wesentlichste Annahme darin bestand, daß der Gesellschaftsprozeß dann am vernünftigsten verlaufen werde, wenn die Bürger in ihrem Handeln (vor allem im Wirtschaftshandeln) unbeschränkt bleiben, der Staat auf Eingriffe verzichte und lediglich Schutzfunktionen gegen äußere (z. B. Krieg) und innere (z. B. Kriminalität) Bedrohungen ausübe.
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Sprechakte[V47:35] Sprechakte sind sprachliche Äußerungen in Redesituationen. Als sprachliche Äußerungen haben sie die Form von Sätzen und bringen als solche etwas zum Ausdruck. Durch ihre Verwendung in Redesituationen aber werden diese Sätze zugleich Handlungen und stellen als solche etwas her. Indem ich in einer aktuellen Gesprächssituation einem Kommunikationspartner gegenüber den Satz äußere:“Ich verspreche dir morgen zu kommen”, bringe ich nicht nur ein Versprechen zum Ausdruck, sondern ich gebe ein Versprechen. Die Äußerung ist das Versprechen, das sie auch darstellt. Durch ein solches Versprechen wird die Redesituation und mit ihr die Beziehung zwischen den Kommunikationspartnern verändert. Man kann sagen, das Versprechen hat für die Gesprächspartner eine neue Situation geschaffen. Was für das Versprechen gilt, gilt auch für alle anderen Sprechakte wie z. B. Behauptungen, Fragen, Befehle, Warnungen, Enthüllungen usw.: Sie erzeugen die Redesituation mit, in der sie geäußert werden.
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Typus[V47:36] Ein theoretisches Konstrukt, das in reiner und eindeutiger Form nicht in der“Wirklichkeit”beobachtet werden kann. Es existiert nur in unseren Deutungen und Handlungen; mit seiner Hilfe suchen wir uns die Vielfalt der Erscheinungen verständlich und zugänglich zu machen. Interpretieren wir verschiedene Wahrnehmungen als ähnlich und finden wir, daß solche Ähnlichkeiten für unser Handeln bedeutungsvoller sind als andere, dann fassen wir sie zu einem Typus zusammen. Das geschieht im Alltagshandeln ununterbrochen (ein“typischer Italiener”, ein“typisches Landkind”usw.); der Unterschied zum wissenschaftlichen Gebrauch dieser Kategorie besteht darin, daß der Wissenschaftler bei der Konstruktion eines Typus methodisch nach kontrollierbaren Regeln verfährt und dem Anspruch zu genügen sucht, den objektiven Sinn der Wirklichkeit zu treffen.
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Es – Ich – Über – Ich[V47:39] Zentrale Termini der sogenannten“Strukturhypothese”über die Organisation des seelischen Apparates. In diesen drei Instanzen sind Gruppen von psychischen Inhalten und Prozessen zusammengefaßt, die jeweils unterschiedliche Funktionen der Persönlichkeit wahrnehmen.
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Es[V47:40] Psychische Repräsentanz von (organisch fundierten) Primär betrieben, Bereich des Unbewußten. Es ist frei von Formen und Prinzipien, die das bewußte soziale Individuum ausmachen, vor allem frei von Wertungen und Moral, der Unterscheidung von Gut und Böse. Es hat nur das Bestreben, den Triebbedürfnissen lustvolle Befriedigung zu verschaffen. Man muß annehmen, daß zum Zeitpunkt der Geburt das Es den gesamten psychischen Apparat umfaßt, aus dem sich erst im Verlauf der Entwicklung das Ich und das Über-Ich ausdifferenzieren.
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Ich[V47:41]“Vermittler”zwischen Es, Über-Ich und Außenwelt, das sich allmählich im Konflikt mit der Umwelt herausbildet. Seine Hauptfunktion besteht in der Koordinierung, Abwandlung, Organisierung und Steuerung der Triebimpulse des Es, um Konflikte mit der Realität zu mildern. Damit übernimmt es zugleich die Funktion der Selbsterhaltung gegenüber dem Es, das in seinem blinden Streben nach Triebbefriedigüng zur Daseinsvernichtung führen würde.
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Über-Ich[V47:42] Psychische Repräsentanz der geltenden Moralgesetze, sozialen Normen und Ideale. Seine Rolle ist vergleichbar mit der eines Richters oder Zensors. Seine Funktionen liegen in der Selbstkontrolle, dem Gewissen und der Idealbildung. Der Ursprung des Über-Ichs liegt in der langen Abhängigkeit des Kindes von seinen Eltern. Die Einschränkungen, Gebote und Verbote, die dem Kind anfänglich von den Eltern und weiterhin von anderen Vertretern der Gesellschaft von“außen”auferlegt werden, werden vom Kind verinnerlicht und zum eigenen“Gewissen”.
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Abwehr
Abwehrmechanismen[V47:43] Funktionen des Ich, mittels derer die Integrität und die Konstanz der psychischen Organisation gegen Bedrohungen von innen und außen geschützt wird. Die Abwehr kann sich gegen unerwünschte (tabuisierte und/oder mit Realitätsforderungen unvereinbare) Triebregungen, gegen das Über-Ich, sofern von ihm unerträgliche Schuldgefühle oder Bestrafungsängste ausgehen, schließlich auch gegen identitätsbedrohende Aspekte der Außenwelt richten. Die Psychoanalyse unterscheidet zwischen verschiedenen psychischen Operationen, die der Abwehr dienen, z. B. Verdrängung, Projektion, Identifikation mit dem Angreifer, Rationalisierung usw. -
Identifikation
Identifizierung[V47:44] Psychischer Vorgang, bei dem das Individuum sich Eigenschaften, Qualitäten, Erwartungen (auch Gebote und Verbote) eines anderen zu eigen macht und dadurch unbewußt dessen Stelle einnimmt,“wird wie der andere”. In der Identifikation mit dem gleichgeschlechtlichen Elternteil sieht die Psychoanalyse die“normale”Auflösung des Ödipuskomplexes. -
Libido[V47:45] Psychische Energie, die mit dem Sexualtrieb verbunden ist.
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Masochismus[V47:46]
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a)Sexuelle Perversion, bei der die sexuelle Befriedigung an das Leiden oder die Demütigung, die das Subjekt erduldet, geknüpft ist.
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b)allgemeiner: eine – nicht manifest sexuelle – Befriedigungsform, die auf dem Beherrschtwerden durch Stärkere basiert. Dazu gehört auch der“moralische Masochismus”, in dem das Subjekt aufgrund unbewußter Schuldgefühle sich in die Position des Opfers begibt. (In unserem Text wird der Begriff in diesem allgemeineren Sinn verwendet).
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Narzißmus[V47:47]Die Liebe, die man dem Bild von sich selbst entgegenbringt.
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a)primärer Narzißmus: ein früher Zustand, in dem das Kleinkind sich selbst mit seiner ganzen Libido besetzt.
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b)sekundärer Narzißmus: in späteren Entwicklungsstadien ein psychischer Vorgang, in dem die inzwischen auf fremde Objekte gerichtete Libido auf das Selbst zurückgewandt wird.
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Projektion[V47:48] Psychische Abwehroperation, durch die das Subjekt Qualitäten, Gefühle, Wünsche usw., die es verkennt oder in sich ablehnt, aus sich ausschließt und in dem anderen (Person oder Sache) lokalisiert.
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Sadismus[V47:49] Befriedigungsform, die an das dem anderen zugefügte Leiden, an dessen Demütigung oder Unterwerfung gebunden ist.
Lernziele
2.0 Einleitung
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–[V47:59] Was kann uns als Kriterium dienen, mit dessen Hilfe wir das pädagogisch Relevante vom weniger oder nicht Relevanten unterscheiden können?
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–[V47:60] Sollen wir uns von Alltagstheorien, vom“gesunden Menschenverstand”leiten lassen, der ja sehr wohl eine Vorstellung davon hat, was für die Vorgänge der Erziehung und Bildung wichtig ist, und was nicht?
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–[V47:61] Sollen wir die an der Analyse von Erziehungsprozessen beteiligten Wissenschaften, vor allem also die Erziehungswissenschaft danach befragen, in der Annahme, das, was sie sich zum Gegenstand macht, müsse doch schon auf seine pädagogische Relevanz hin geprüft worden sein?
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1.[V47:69] Die Konstruktion dessen, was als Gegenstand der Kritischen Theorie ins Auge gefaßt wurde, die Thematik der wissenschaftlichen Arbeit also;
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2.[V47:70] Die Verfahren, die bei der Erkenntnis dieser Gegenstände Anwendung finden, also die wissenschaftliche Methode;
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3.[V47:71] Die Normativität jeder Erziehung und jeder auf das pädagogische Handeln gerichteten Theorie.
2.1 Zur Thematik der Kritischen Theorie und ihrer pädagogischen Relevanz
2.1.0 Eine exemplarische Fragestellung
2.1.1 Gesellschaft, Familie und Persönlichkeitsstruktur I: Der autoritäre Charakter
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1.[V47:129] In der kapitalistischen Gesellschaft der (damaligen) Gegenwart liegt der Kern der Vergesellschaftung von Subjektivität in einer spezifischen Formung des Charakters, der die Individuen zur Unterwerfung unter Autorität disponiert.
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2.[V47:130] Dieser“autoritäre”Charakter hat sein Fundament in einer besonderen, dem Bewußtsein nur schwer zugänglichen Zurichtung der seelischen bzw. Triebstruktur.
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3.[V47:131] Sozialer‘Ort’dieser Zurichtung – und damit psychische Vermittlungsagentur zwischen Gesellschaft und Individuum – ist vor allem die Familie in den Jahren der Kindheit.
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4.[V47:132] Medium dieser Charakterbildung sind die durch die Struktur der Familie vorgezeichneten Interaktionen innerhalb der Familie und die psychischen Verarbeitungsweisen der damit einhergehenden Erfahrungen.
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5.[V47:133] Die erzeugte Autoritätsbindung der Subjekte bindet sie an die herrschenden Verhältnisse ungeachtet dessen, daß diese als ökonomische und politische Organisationsform objektiv überholt sind (vgl. 1.3.1); sie legt die Menschen auf einen bestimmten Verhaltentypus fest und hindert sie zudem an der Einsicht, daß diese gesellschaftliche Organisationsform nicht allein die Entfaltung der produktiven Möglichkeiten hemmt, sondern zunehmend die Lebensbedingungen selbst |A 29|gefährdet und zerstört.
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6.[V47:134] Im vorherrschenden Typus des autoritären Charakters schlägt sich die Verinnerlichung des irrational gewordenen äußeren Zwanges nieder und perpetuiert ihn.
Exkurs:
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1.[V47:137] wird unterstellt, daß sich im individuellen Bildungsprozeß Muster von Strebungen, Erlebnisweisen und Handlungsbereitschaften zur lebensgeschichtlich relativ konstanten‘inneren Natur’verfestigen, die sich dem rationalen Einfluß der Individuen weitgehend entzieht – denn anderenfalls würden wir nicht von Charakter reden;
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2.[V47:138] wird unterstellt, daß dieser Bildungsprozeß bei den Mitgliedern der Gesellschaft im Prinzip gleichartig verläuft und zu gleichartigen Resultaten führt, daß also die sozialtypische Charakterstruktur über die individuelle Verschiedenheit dominiert.
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1.[V47:150] Die Psychoanalyse ist im wesentlichen eine Theorie unbewußter Prozesse. Als solche aber ist sie den thematisierten Gegenständen einzig angemessen, weil nach Auffassung der Frankfurter Schule das Handeln bedeutender sozialer Schichten“nicht durch die Erkenntnis, sondern durch eine das Bewußtsein verfälschende Triebmotorik bestimmt ist”(Horkheimer, Geschichte und Psychologie, in Kritische Theorie, Bd. I, S. 20). |A 35|Das heißt zugleich, daß in dem Maße, in dem das geschichtliche Handeln“durch Erkenntnis motiviert”ist, psychologische Erklärungen an Bedeutung verlieren.
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2.[V47:151] Auch die Psychoanalyse ist eine kritische Theorie. Sie entlarvt nicht nur den pathologischen, sondern auch den‘normalen’Bildungsprozeß als einen gewalttätigen und konflikthaften Vorgang psychischer Zurichtung, der nur gelingt über die Unterdrückung und Verdrängung von Bedürfnissen und die Verzerrnung innerer und äußerer Realität.
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1.[V47:156] eine triebfeindliche Moral;
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2.[V47:157] eine autoritäre Familienstruktur;
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3.[V47:158] das objektive Ausgeliefertsein der meisten Menschen an von ihnen selbst nicht beherrschbare und planbare Prozesse.
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a)[V47:181] Welches ist die historisch-politische Ausgangsfrage der“Studien über Autorität und Familie”?
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b)[V47:182] Welche Gründe sprechen für eine Verbindung von Kritischer (Gesellschafts-)Theorie und psychoanalytischer Theorie?
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c)[V47:183] Worin sehen und die grundlegenden Bedingungen für die Ausbildung des autoritären Charakters?
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1.[V47:188] ist fast nur von der männlichen Seite der Sozialisation – von Vätern und Söhnen also – die Rede gewesen;
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2.[V47:189] wurden fast ausschließlich die gesellschaftlich funktionalen – d. h. die bestehenden Verhältnisse stützenden – Leistungen der Familie und der Charakterbildung aufgezeigt.
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–[V47:193] Wie wird die Situation der Frau in der Kleinfamilie beschrieben?
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–[V47:194] Welche Rolle spielt die Mutter für die Sozialisation der Kinder?
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–[V47:195] Welche Unterschiede lassen sich im Verlauf des Erziehungsprozesses für Jungen und Mädchen vermuten?
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–[V47:196] Welche gegen-gesellschaftlichen Kräfte erwachsen nach Auffassung (unter bestimmten Bedingungen) aus der Familie?
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–[V47:197] Welche fördernde oder hemmende Rolle spielt dabei die Frau?
2.1.2. Gesellschaft, Familie und Persönlichkeitsstruktur II: Der narzistisch gestörte Sozialisationstyp
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–[V47:260] Der Glaube daran, daß über individuelle Leistung und Anstrengung soziale Gerechtigkeit und vernünftiger Fortschritt zu erreichen sei und dadurch jene Tugenden legitimiert seien, ist ins Wanken geraten ( folgt in seiner Argumentation Untersuchungen von und , vgl. auch Studienbrief I, Teil 1.2.3),
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–[V47:261]Die Funktionsschwächen der privaten Marktwirtschaft, die keineswegs die kontinuierliche Verbesserung allgemeiner Lebensbedingungen sichert, sie teilweise sogar zerstört (erinnert sei an Umweltzerstörung, infrastrukturelle Unterversorgung, Arbeits|A 48|losigkeit, Ansteigen von vor allem psychischer Arbeitsbelastung) zwingt den Staat, in immer umfassenderer Weise mit administrativen Maßnahmen, Investitionen und Sozialleistungen korrigierend und steuernd in den Markt einzugreifen. Damit sollen einerseits die Verwertungsschwierigkeiten des Kapitals, andererseits die schwindende Motivation der Bevölkerung zu systemkonformem , diszipliniertem Verhalten abgefangen werden. Das heißt, das administrative System muß in zwei Richtungen tätig werden:“Einerseits muß es über die steuerlich abgeschöpften Ressourcen so disponieren, daß die Realisationsschwierigkeiten des Kapitals nicht in ökonomische Wachstumskrisen einmünden, sondern die Bedingungen für erweiterte Verwertungschancen geschaffen werden; andererseits sind von diesen Ressourcen(Ziehe, Pubertät und Narzißmus, S. 63)“Sozialleistungen”in solchem Umfang zu finanzieren, daß ein notwendiges Minimum an Massenloyalität dem politischen System gegenüber fortbesteht. Je nachdem, welchen Ausgabe-Leistungen von seiten der staatlichen Haushaltspolitik der Vorrang gegeben wird, drohen entweder ein Stillstand der Kapitalakkumulation und hieraus resultierende ökonomische Krisenerscheinungen oder ein Loyalitätsschwund und hieraus folgende politische Massenmobilisierung.”
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–[V47:262]Da diese Maßnahmen sich als politische Entscheidungen darstellen, bedürfen sie der Begründung (Legitimation), so sieht sich der Staat gezwungen, ehemals selbstverständliche kulturelle Inhalte zur Begründung konkreter politischer Entscheidungen heranzuziehen. Damit aber verlieren die traditionellen Bestände ihren Charakter als unhinterfragbare allgemeine Geltungsprinzipien; sie werden angreifbar und diskutierbar; sie werden der diskursiven Überprüfung zugänglich; ihre Funktion als übergeordnete Sinnorientierung aus der sich zweifelsfrei und ein|A 49|deutig bestimmte Verhaltensformen ableiten, ist damit erschüttert.Die administrative Thematisierung kultureller Selbstverständlichkeiten hat keine legitimatorische Wirkung, sondern erzeugt gerade durch diese Funktionalisierung bisher unbefragter Symbole ein vermehrtes Kontingenzbewußtsein. Dieses Kontingenzbewußtsein aber ist unvereinbar mit dem“ganzheitlichen”Charakter, den das klassisch-bürgerliche Weltbild gehabt hat; seine auf“das Ganze”gerichtete sinnstiftende Funktion, die geschichtliche und gesellschaftliche Identität zu vermitteln versprach, ist damit irreversibel zersetzt. (a.o.O., S. 101)
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–[V47:263]Zugleich wird die, zumindest teilweise gesellschaftliche Funktionslosigkeit der bürgerlich-asketischen Tugenden, nämlich des Bedürfnisaufschubs und -verzichts im Konsumbereich (z. B. Sparsamkeit) direkt erfahrbar. Die Konsumwerbung zielt gerade darauf ab, durch aktuelle Weckung und Umlenkung von Bedürfnissen, die nach unmittelbarer Befriedigung verlangen, die Konsumbereitschaft der Massen zu erhöhen. Das heißt, die psychische Bereitschaft zum Triebverzicht wird durch gezielte Planung und Manipulation von seiten der Konsumgüterindustrie unterlaufen.Solche durch die gesellschaftlichen Verhältnisse hervorgerufene Erschütterung von Verhaltensnormen und psychischen Verhaltensdispositionen wirkt sich in charakteristischer Weise auf die innerfamiliären Interaktionen und Strukturen, also auf die Sozialisationsbedingungen von Kindern aus:
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–[V47:264] Die Eltern erleben diese Erschütterung als eine massive Störung der eigenen Identität, als kognitive und affektive Verunsicherung; sie werden dadurch zu dem Versuch verführt, sich über innerfamiliäre Beziehungen, ins|A 50|besondere zu den Kindern (dies gilt vor allen Dingen für die Mutter, die in ihren Selbstbestätigungswünschen immer noch weitgehend auf den Bereich der Erziehung verwiesen ist), eine neue Stabilität zu schaffen. Für die heranwachsende Generation stellt sich das Problem, überhaupt erst zu einer Identität zu finden, und zwar angesichts einer doppelten Störung: der Auflösung gesellschaftlicher Normen und der Veränderung der familiären Primärsozialisation, der nach wie vor entscheidende Bedeutung für die Persönlichkeitsentwicklung zukommt. Denn die Verunsicherung und Labilisierung der Eltern führt zu einer gegenüber der traditionell bürgerlichen Familienstruktur außergewöhnlichen Dominanz der Mutter, die sich über eine besonders enge und liebevolle Mutter-Kind-Beziehung selbst emotional zu stabilisieren sucht, und zu einer stark herabgesetzten Bedeutung des Vaters, der den Anspruch auf väterliche Autorität angesichts eigener Identitäts- und Verhaltensschwierigkeiten kaum realisieren kann.
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1.[V47:271] eine erhöhte Anpassungsfähigkeit, aber auch Anpassungsbedürftigkeit, die aus der hohen Instabilität und Flexibilität der Persönlichkeitsstruktur resultiert;
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2.[V47:272] ein ausgeprägtes Rückzugs- und Verweigerungsverhalten gegenüber konflikthaften Auseinandersetzungen mit gesellschaftlicher Realität, das der Vermeidung von Kränkungen eines äußerst verletzlichen Selbstwertgefühls dient;
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3.[V47:273] eine Tendenz zur symbiotischen Verklammerung in Gruppen- und Partnerbeziehungen, die das narzißtisch überhöhte, allerdings stark von außen beeinflußbare Ich-Ideal unangetastet lassen und ein Gefühl uneingeschränkter Wärme und Geborgenheit vermitteln.
2.1.3. Zwischenresumée: Gesellschaftliche Bedingungen und Erziehungspraxis
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1.[V47:310] Die Vertreter der Frankfurter Schule haben die Theorie eines wichtigen Erziehungsfeldes – der Familie – formuliert. Sie haben die Struktur dieses Erziehungsfeldes und die sich darin realisierenden zwischenmenschlichen Prozesse in ihrer gesellschaftlich-geschichtlichen Funktion und Abhängigkeit aufgezeigt.
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2.[V47:311] Sie haben die Theorie einer relevanten Dimension von Erziehung – der Persönlichkeitsbildung – formuliert. Dabei wurde sowohl den allgemeinen gesellschaftlichen Bedingungen, den vermittelnden Instanzen wie der gesellschaftlichen Funktion dieser Sozialisationsleistungen Rechnung getragen.
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a)[V47:325] Versuchen Sie darum zunächst noch einmal, sich ein möglichst anschauliches Bild des autoritären Charaktertyps zu machen! Ziehen Sie erforderlichenfalls die entsprechenden Passagen des Studientextes mit hinzu!
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b)[V47:326] Versuchen Sie, in wenigen Sätzen die Elemente des impliziten‘Bildungsideals’zu benennen, die ihres Erachtens für die Kritik am autoritären Charakter besonders bedeutsam sind!
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c)[V47:327] Diese Kritik wurde von der Studenten- und Schülerbewegung am Ende der sechziger Jahre aufgegriffen. Lesen Sie dazu die programmatischen“Thesen zur antiautoritären Erziehung”von Regine Dermitzel (in: Kursbuch 17, 1969, Suhrkamp Verlag, S. 179-187)!
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d)[V47:328] Prüfen Sie, inwieweit die dort formulierten Erziehungsziele mit dem unausgesprochenen‘Bildungsideal’der frühen Kritischen Theorie – bzw. Ihrer Antwort auf Frage b) – übereinstimmen!
2.2. Zur Methode der Kritischen Theorie und ihrer erziehungswissenschaftlichen Bedeutsamkeit
2.2.0. Die Komponenten des wissenschaftlichen Verfahrens
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–[V47:330] die geschichtliche Deutung des Objekts,
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–[V47:331] die philosophische Reflexion der Kategorien, die zur Deutung des Objekts verwendet werden,
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–[V47:332] die erfahrungswissenschaftliche Kontrolle der Aussagen, die aus solchen Deutungen und Reflexionen gewonnen werden.
2.2.1. Die geschichtliche Deutung
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–[V47:339] Einerseits muß der ermittelte Sachverhalt erklärt werden, und zwar nicht aus den subjektiven Merkmalen der befragten Individuen, sondern auch und besonders aus den sozialen Bedingungen (“akademische Institutionen”, aus gesamtgesellschaftlichen" Faktoren, wohl auch aus sozialer Herkunft, Familiensituation usw.), |B 42|den“objektiven Verhältnissen”also, weil erst dann das Datum bei der Lösung“institutioneller Probleme”verwendet werden kann. Dies ist die Position jedes Erfahrungswissenschaftlers (Empirikers), der nicht nur beschreiben, sondern auch erklären will.
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–[V47:340] Andererseits steht auch die Bedeutung eines ermittelten Sachverhalts zur Diskussion. Handelt es sich – wie im vorliegenden Fall – um soziale Vorgänge und Zustände, dann hängt deren Bedeutung an der sozialen Situation, in der sie auftreten. Diese also muß ermittelt werden, will man den Sinn irgendeiner Einzelheit verstehen. Anderenfalls geschieht, was in der empirischen Forschung häufig der Fall ist: Wo eine Problemstellung“abstrakt, ohne Rückfrage nach der Situation, und ihrem möglichen Sinn in dieser, untersucht wird, gerinnt sie zu einer Art Selbstzweck”(S. 13)“politischer Beteiligung”der jungen Generation ist, dann ist zunächst nach dem geschichtlichen Zusammenhang zu fragen, innerhalb dessen“politische Beteiligung”seine bestimmende und aktuelle Bedeutung gewinnt. Ein Verzicht auf diesen Untersuchungsschritt – so meinen die Autoren – verriet eine“unhistorische Denkungsart”, eine selbst politisch gefährliche, aber“dem Liberalismus eigentümliche Abwehr historischen Bewußtseins”. (S. 17).
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–[V47:343] einerseits die Form Demokratie die politische Beteiligung der Bürger fordert und Chancen für solche Beteiligung auch verspricht,
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–[V47:344] andererseits aber die gesellschaftlichen Bedingungen der Verwirklichung der Beteiligungsforderung im Wege stehen: die geltende Eigentumsordnung und die durch sie ermöglichte Konzentration privater Macht ohne öffentliche Kontrolle.
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–[V47:346] die“Verselbständigung”der staatlichen Institutionen der politischen Willensbildung gegenüber den Wählern (die Macht der Administration, die Verselbständigung der politischen Parteien).
2.2.2. Reflexion der leitenden Kategorien
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–[V47:354] Die Orientierungsmarke“Selbstbestimmung”bedeutet für die Autoren nicht, daß sie wüßten, wie der Zustand aussehen müßte, in dem sie realisiert wäre. Aber sie bedeutet, daß Verfahren bestimmt werden können, in denen eine minimale Bedingung dafür enthalten ist, daß“Selbstbestimmung”gegenwärtig schon, wenngleich nur auf dem Niveau von Vorläufigkeit, realisierbar ist: die Stärkung der rationalen Kräfte im“reifen Charakter”(Adorno, a. a. O., S. 15)
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–[V47:355] Die empirische Aufgabe bestünde dann darin, jene Barrieren in den Individuen und den Verhältnissen, unter denen sie leben, ausfindig zu machen, die politische Selbstbestimmung und mithin auch politische Beteiligung blockieren. Die Kenntnis solcher Sachverhalte ist zwar keine hinreichende, aber offenbar doch eine notwendige Bedingung dafür, die Spielräume für eine“soziale Demokratie”, also einen Zuwachs an Selbstbestimmung, zu vergrößern.
2.2.3. Empirische Kontrolle
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–[V47:360] welche Bereitschaft zu politischem Engagement (politischer Habitus) zeigen die Befragten?
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–[V47:361] wie ist ihre Einstellung zum demokratischen System (politische Tendenz)?
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–[V47:362] über welchen Fundus zugrundeliegender weltanschaulicher Motive, den gesellschaftlichen Zusammenhang betreffend, verfügen sie (Gesellschaftsbild)?
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–[V47:369] Der Bildungsprozeß im Ganzen und jedes einzelne Ereignis in seinem Zusammenhang ist ein möglicher Gegenstand empirisch kontrollierter Erfahrung (das“Bewußtsein”des Kindes oder Jugendlichen; deren Einstellung und Handlungsweisen; ihre Beziehungen zu den erziehenden Erwachsenen; die Erwartungen, |A 73|die an sie gerichtet werden; die sozialen Bedingungen, denen sie ausgesetzt sind usw.)
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–[V47:370] die Momente dieses Bildungszusammenhanges haben allesamt eine Vergangenheit, haben Bedeutung in einem weiteren Kontext geschichtlich gewordener Verhältnisse und also auch eine in ihren Möglichkeiten zu kalkulierende geschichtliche Zukunft;
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–[V47:371] sie sind schließlich allenthalben durchsetzt mit normativen Orientierungen und Entscheidungen, die zwar einerseits geschichtliche Besonderheiten sind, immer aber auch eine prinzipielle Komponente haben, schon deshalb, weil der Umgang mit Kindern nicht nur“opportune”, sondern“wahre”Entscheidungen verlangt.
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1)[V47:374]“War das schon immer so?”oder: Wie ist es zu Situationen dieser Art gekommen?
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2)[V47:375] Ist in der Situation – in den Erwartungen des“Educandus”, in den Erwartungen der Erwachsenen/Erzieher – etwas enthalten, das einen Anspruch auf unbedingte Geltung erheben kann undB√ wie ist diese Geltung vor dem“Educandus”(der Jugendlichen) zu vertreten?
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3)[V47:376] Welche empirischen Hypothesen (oder Prognosen über die Folgen eines Verhaltens) hat der“Educandus”(die Jugendliche) und haben die Erwachsenen/Erzieher; welche Tatsachen machen sie für ihre jeweilige Meinung geltend?
2.3. Utopie und Ideologie: zur Normativitätsproblematik
2.3.0 Fragestellung
2.3.1. Der normative Bezugspunkt
2.3.2. Die Begründung
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–[V47:385] wir unterstellen, daß der jeweils andere, mit dem wir uns verständigen wollen, weiß, was er sagt und dies auch begründen kann, also zurechnungsfähig ist, und
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–[V47:386] wir unterstellen, daß er die gleichen Chancen hat wie wir, sich an der Kommunikation zu beteiligen.
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–[V47:390] die verwendeten Sätze verständlich
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–[V47:391] die mitgeteilten Aussagen wahr
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–[V47:392] die zum Ausdruck gebrachten Intentionen wahrhaftig
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–[V47:393] und die gewählten Äußerungen richtig sind.
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1.[V47:396] Der Satz soll verständlich sein, damit ihn der Junge, an den er gerichtet ist, verstehen kann. Er wird ihn verstehen können, wenn er die gleiche Sprache spricht wie die Kindergärtnerin, also die gleichen grammatischen Regeln beherrscht.
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2.[V47:397] Die Aussage, die der Satz mitteilt, sein propositionaler Gehalt, soll wahr sein, damit der fünfjährige Ralf das Wissen der Kindergärtnerin teilen kann. Der Satz ist wahr, wenn der Vorgang, auf den sich der Satz in direkt bezieht, wirklich stattgefunden hat. Die Aussage ist, kurz gesagt wahr, wenn es zutrifft, daß Ralf das Messer tatsächlich mitgebracht hat.
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3.[V47:398] Die in dem Satz zum Ausdruck gebrachte Intention soll wahrhaftig sein, damit Ralf der Kindergärtnerin vertrauen kann. Die von der Kindergärtnerin geäußerte Intention ist dann wahrhaftig, wenn sie sich deckt mit dem, was sie wirklich meint. Die Kindergärtnerin darf, wenn ihre Intention wahrhaftig sein soll, den Wunsch nicht nur äußern, weil z. B. eine Mutter zuhört, sondern weil sie wirklich wünscht, daß Ralf nie wieder ein Messer mit bringt. Wahrhaftig ist der Wunsch der Kindergärtnerin, wenn sie weder sich noch andere täuscht.
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4.[V47:399] Die Äußerung soll richtig sein, so daß Ralf mit der Kindergärtnerin in Anerkennung eines vorausgesetzten normativen Hintergrundes übereinstimmen kann. Die Äußerung der Kindergärtnerin ist richtig, wenn sie dem institutionellen und situativen Kontext des Kindergartens angemessen ist, wenn sie, so könnte man sagen, zu dem von allen anerkannten Stil paßt. Die Äußerung wäre unrichtig, wenn in dem Kinder garten der Umgang mit mitgebrachten Werkzeugen aller Art, einschließlich der Messer, zum bewährten Erziehungskonzept gehört.
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–[V47:403]“Was meinst du mit‘Messer’?”
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–[V47:404]“Das glaube ich dir nicht, denn du möchtest, daß ich das Messer mitbringe, damit du es mir verbieten kannst.”
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–[V47:405]“Ich darf aber ein Messer mitbringen!”
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–[V47:410] Erziehung kann sich nicht gleichsam routinemäßig auf die Einlösbarkeit der in der Kommunikation gesetzten Geltungsansprüche durch den kindlichen Partner verlassen.
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–[V47:411] Der Erziehungsprozeß kann nicht unmittelbar am (sprachphilosophisch gewonnenen) Maßstab der idealen Sprechsituation gemessen und dadurch kritisiert werden.
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–[V47:412] In der Erziehung und ihrer Kritik muß vielmehr den empirischen Bedingungen der Entwicklung bzw. des Erwerbs kommunikativer Kompetenz (Ontogenese) systematisch und bewußt Rechnung getragen werden.
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–[V47:415] Einerseits müßte sie auf Grund der unentwickelten kommunikativen Kompetenz des Kindes die in der ablaufenden Kommunikation enthaltenen Geltungsansprüche und die Unterstellung ihrer Einlösbarkeit durch das Kind systematisch in Frage stellen – und damit auch seine soziale Verantwortlichkeit suspendieren oder relativieren. Insofern enthält Erziehung ein unvermeidbares und legitimes autoritatives Element, das aber seine Grenze findet am Grad der Entfaltung der kommunikativen Kompetenz des Kindes.
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–[V47:416] Andererseits müßte Erziehung – um des Gelingens des Bildungsprozesses willen – den kommunikativen Vernunftanspruch in der faktischen Interaktion mit dem Kinde aufrechterhalten. Insofern enthält legitimierbare Erziehung notwendig ein egalitäres Element (als virtuelle Aufhebung der Herrschaft der Erwachsenen über die Kinder).
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1.[V47:422] Versuchen Sie die Erziehungsziele zu formulieren, an denen sich die Bezugsperson offenbar orientiert.
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2.[V47:423] Wie könnte die Bezugsperson, wenn sie gefragt würde, ihr Erziehungsziel auf eine überzeugende Weise begründen?
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3.[V47:424] Vergleichen Sie das wirkliche Verhalten der Bezugsperson, die Art ihrer sprachlichen Äußerungen, mit ihrem Erziehungsziel. Beurteilen Sie das Verhalten der Bezugsperson.